Daniel Günther für die Gleichstellung

Vor der Landtagswahl in Schleswig-Holstein gab Daniel Günther der LSU Nord ein Interview.

Die CDU Schleswig-Holstein nimmt eine Vorreiter-Rolle ein, wenn es um ein Ja zur Öffnung der Zivil-Ehe auch für homosexuelle Paare geht. Was meinen Sie, wieso ist die CDU im Norden da weiter als im restlichen Teil der Republik?

Es ist ja nicht so, dass die Meinungsänderung aus einer Laune heraus entstanden ist. Auch innerhalb der CDU Schleswig-Holstein haben wir in den vergangenen Jahren die rechtliche Gleichstellung für homosexuelle Paare kontrovers diskutiert. Für mich zeichnet sich eine Volkspartei aber auch dadurch aus, dass sie verschiedene Meinungen diskutiert und akzeptiert. An der Debatte um die rechtliche Gleichstellung zeigt sich, dass Parteien und Positionen sich weiter entwickeln können. Manchmal geht es schneller, manchmal dauert es eben etwas länger. Für mich war entscheidend, dass, wenn zwei Menschen sich lieben, füreinander da sind und sich gegenseitig unterstützen, ihnen - auch aus meinem christlichen Verständnis heraus - neben den gleichen Pflichten auch die gleichen Rechte zustehen. Mich hat es daher sehr gefreut, dass nach meiner Fraktion auch die Partei dieser Ansicht gefolgt ist.
 
Was halten Sie davon, dass die SPD nun mit diesem Thema in den Bundestagswahlkampf geht?
 
Jede Partei entscheidet selbst, welche Themen sie im Wahlkampf setzen möchte. Unabhängig davon werde ich natürlich auch weiterhin innerhalb und außerhalb meiner Partei für meine Position kämpfen.
 
Bislang ist die LSU in Schleswig-Holstein kaum aktiv – und offenbar klappt das auch ohne uns ganz gut. Würden Sie aber eine Gründung der LSU Schleswig-Holstein unterstützen?
  
Als Landesvorsitzender freut es mich immer, wenn ich weitere Mitstreiter für unsere gemeinsamen politischen Ziele innerhalb und außerhalb der CDU bekomme.
 
Im Mai können Sie Ministerpräsident von Schleswig-Holstein werden – wieso kann das speziell für homo-, bi- oder transsexuelle Menschen ein Gewinn sein?
Ich werde ein Ministerpräsident sein, der sich für die Belange aller Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner einsetzt, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung. Für die noch vorhandenen rechtlichen Probleme muss gemeinsam mit den Betroffenen eine Lösung gefunden werden, vor allem auf Bundesebene.
Dafür werde ich mich stark machen.
 
Daniel Günther ist Landesvorsitzender und Spitzenkandidat der CDU Schleswig-Holstein

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